13:30 Uhr
Martin Turner - Aquarelle, Zeichnung und Holzobjekte
Vernissage
Martin Turner, gebürtig zwischen Lüneburger Heide und Teufelsmoor, heute in Nürnberg ansässig, zeigt Malerei und Holzobjekte.
Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am Sonntag, 27. Februar um 13:30 Uhr eröffnet und ist dann voraussichtlich bis Mitte Mai zu sehen.
Da Martin Turner neben Kunst auch Musik macht, wird die Eröffnung von ihm selbst mit der Gitarre untermalt. Wer mag, bleibt danach gleich noch zum Sonntags-Café.
Er sagt über seine geometrischen Holzobjekte:
"In meinem Souterrain-Atelier fertige ich geometrische Körper und andere Objekte aus massiven Hölzern an (Platonische und Archimedische Körper, Pyramiden, Polyeder, Oloide,...). An der Fünfheit der Platonischen Körper lassen sich elementare Merkmale der Vernetzung von Form und Geist ausmachen. (...)"
...und zu seinen Zeichnungen und Aquarellen:
"Was in diesen Bildern an naturalistischer Gegenständlichkeit daherkommt, ist immer mit einem konkreten Wahrnehmungserlebnis verbunden – ein aus der Zeit gefallener Moment, in dem sich eine intuitive Gewißheit zeigt, daß dieses Motiv nach einer weiteren Bearbeitung verlangt. Das Foto, das in diesem Zusammenhang entsteht, ist eine Form der Notation, ähnlich einer Skizze, die mir die Weiterarbeit hinsichtlich Komposition und Hell/Dunkel erleichtert. Die Farbigkeit ist beim Foto in gewisser Weise reduziert und nivelliert, da alle Töne aus lediglich vier standardisierten Pigmenten gewonnen werden (Gelb, Magenta, Cyan, Schwarz). Im Vergleich dazu bedeutet meine Herangehensweise eine Erweiterung des farbigen Spektrums, da mehr Zwischentöne als eigenständige Pigmente zur Verfügung stehen. Ich kann dadurch eine größere Farbtiefe erzielen; gerade in den Mischungen erlebe ich die Eigengesetzlichkeit jedes einzelnen Pigmentes. Sie verhalten sich wesenhaft, begegnen einander und erzeugen in dieser Begegnung einen Dialog – als Spannung oder Harmonie, Steigerung oder Auslöschen.(...)
Die sichtbare Natur bietet dafür den Anlaß, ohne daß ich sie damit einseitig idealisiere. Auch das, was uns in diesen Bildern entgegentritt, ist schon vom Menschen gestaltete Natur – genauso, wie die Natur in uns als Menschen geheimnisvoll auftaucht. Trotz aller aufgeklärten Zivilisation, trotz aller reduktionistischen Bilder und Auffassungen vom Wesen des Menschen hat die Natur immer einen produktiven und kreativen Rest an Geheimnis bewahrt, dem zu begegnen uns zumindest als Feierabend- und Wochenendaktivität bedeutungsvoll sein kann. (...)
Indem wir in die Natur blicken, erfahren wir sowohl etwas über die Welt wie auch über uns selbst – und damit auch über uns als soziale Wesen.
Ich gehe davon aus, daß es der Natur nicht gleichgültig ist, ob sie wahrgenommen wird oder nicht. Alle Wesen sind letztlich miteinander vernetzt. Sofern die Natur selbst noch etwas Wesenhaftes hat, steht sie uns als Dialogpartner zur Verfügung. Ohne Dialog gerät diese Beziehung in eine Schieflage, in der die Natur mit überraschenden und gewaltigen Antworten reagiert – weil wir versäumt haben, die richtigen Fragen zu stellen. In diesem Sinne sehe ich meine Wahrnehmungsübungen als Teil einer spirituellen Ökologie."